Reallabor Thun
Soziale Innovation durch Vernetzung von Bevölkerung, Wissenschaft und Wirtschaft
Netzwerk Zirkulär
- Projekteigner:in
- Kocher Minder Architekten GmbH
- Projektpartner:innen inkl. Projektteam für Reallabor Umsetzung
Kocher Minder Architekten GmbH (Initianten)
Smart Regio Thunersee (Umsetzungspartner)
Berner Fachhochschule (Forschungspartner)
Die Projektpartner für die Umsetzung des Reallabors entsprechen dem Kernteam vom “Netzwerk Zirkulär”, welches den diesjährigen CBI Booster von Innosuisse gewinnen konnte.
- Ausgangslage mit Problembeschrieb (max. 1'000 Zeichen inkl. Leerzeichen)
Die Schweiz ist mit der Agenda 2030 erhebliche Verpflichtungen zur Erreichung der 17 SDGs eingegangen. Die Ziele 8, 9 und 12 stehen in einem besonders starken Zusammenhang mit der Kreislaufwirtschaft. Obwohl nahezu die ganze Aufmerksamkeit des öffentlichen Diskurses im Bausektor auf das Thema Kreislaufwirtschaft gerichtet ist, stellen wir fest, dass in der Schweiz aber vor allem im Berner Oberland die entscheidenden Parameter fehlen, welche den Paradigmenwechsel im Umgang mit dem Ressourcenverbrauch beim Bauen möglich machen. Innovative Initiativen stammen aus den urbanen Zentren. Sie verfügen über die jeweiligen Institutionen mit dem entsprechenden politischen Rückhalt. Eine zentrale Rolle spielen auch die Hochschulen.
Die Schliessung der Thuner Bauteilbörse im Jahr 2014 steht exemplarisch dafür, dass aktuell weder bei der öffentlichen Hand (z.B. als Bauherrschaft) noch in der Wirtschaft (z.B. Bauunternehmer) das Thema in unserer Region systematisch und koordiniert angegangen wird.
- Projektbeschrieb mit Lösungsansatz, Kosten und zeitlicher Planung (max. 1'000 Zeichen inkl. Leerzeichen)
Mit dem «Netzwerk Zirkulär» wird die Organisation geschaffen, welche zusammen mit der öffentlichen Hand, der Wirtschaft und den Ausbildungsstätten das zirkuläre Bauen in der Region etabliert, um so ökologischen, ökonomischen und sozialen Mehrwert zu schaffen.
Es braucht dieses koordinierende Gefäss, um innovative Ansätze zur Implementierung zirkulärer Wertschöpfungsketten im Baugewerbe des Berner Oberlands testen und bei Erfolg etablieren zu können. Thun soll 2027 einen Zirkulärpark haben.
Unter dem Kernthema der Wiederverwendung von Baumaterialien und Bauteilen schafft das «Netzwerk Zirkulär» die Grundlage für die Koordination der Bauteilkatalogisierung, der Logistik, der Aufbereitung, aber auch der Ausbildung und Schulung von Arbeitskräften, sei es auf der Baustelle, im Architekturbüro oder der öffentlichen Verwaltung.
Mit dem Reallabor soll das «Netzwerk Zirkulär» als Geschäftsmodell anhand von gezielten Tests während maximal eines Jahres elaboriert werden. Dabei sollen die strukturell wichtigen Partner (Verwaltung, Wirtschaft und Bildung) ergebnisoffen zusammenarbeiten.
Der Umfang der Experimente zum Zirkulärpark und die Rollen der Partner aus Wirtschaft, Verwaltung und Bildung werden an den Design-Sprints zusammen mit der Fachjury konkretisiert und Kriterien zur Messung des Erfolgs definiert. Am Ende der Reallaborphase werden die erzielten Resultate anhand dieser Kriterien geprüft. Die Erkenntnisse aus der Reallaborphase finden direkte Anwendung im Pilotprojekt “Stadion FC Lerchenfeld”.
- Involvierte Stakeholdergruppen während Reallaborumsetzung
Kernteam:
-Kocher Minder Architekten GmbH (Initianten)
-Smart Regio Thunersee (Umsetzungspartner)
-Berner Fachhochschule Architektur, Holz, Bau, (Forschungspartner)
Weitere (Anfragen geplant oder bereits erfolgt):
Verwaltung (Öffentliche Hand):
-Wirtschaftsraum Thun WRT
-Stadt Thun: Fachstelle U-E-M, Amt für Stadtliegenschaften, Planungsamt, Bauinspektorat
Wirtschaft:
-Lokale Unternehmungen aus dem Bausektor und der Logistik
Bildung:
-IDM, Industrie Dienstleistungen Modegestaltung, Berufsschule Thun
-WST, Wirtschaftsschule Thun
-Berner Fachhochschule Wirtschaft, Institut Sustainable Business, AHB
Weitere:
-Fachjury Reallabor Thun
-Innosuisse
-FC Lerchenfeld und Genossenschaft Sportanlagen Waldeck (Pilotprojekt Stadtion Lerchenfeld)
-Städtische Pensionskasse Thun (Freistatt Thun)
-Thuner Wohnbaugenossenschaften
-SIA Regionalgruppe Berner Oberland
-AFT Architektur Forum Thun
- Geographische Systemgrenze auf Gemeindegebiet Thun (optional mit Kartenbildausschnitt)
Das Netzwerk Zirkulär ist kontextuell in die Region Thunersee eingebettet. Im besten Falle entwickelt sich die geographische Systemgrenze des “Netzwerk Zirkulär” weit über die Grenzen des Thuner Gemeindegebiets. Das “Netzwerk Zirkulär” soll skalierbar und geografisch unabhängig auf andere Regionen der Schweiz übertragbar sein. Thun als Wegbereiterin.
- Gesellschaftlicher Nutzen
Die Implementierung zirkulärer Wertschöpfungsketten in der lokalen Bauwirtschaft verstehen wir als ökologische Notwendigkeit, aber allem voran auch als wirtschaftliches Potenzial. Die Umsetzung der Wiederaufbereitung von Baumaterialien benötigt fachtechnisches Wissen und handwerkliches Geschick. Die Stärkung der Handwerksberufe fördert die gesellschaftliche Akzeptanz und die soziale Wertschätzung der Branche. Dies ist gleichbedeutend mit der Arbeitsplatzsicherung und dem Entgegenwirken zum aktuellen Fachkräftemangel in der Baubranche. Dem Streben nach einer wirtschaftlich und ökologisch nachhaltigen Bauwirtschaft in der Region Thunersee liegt auch eine grosse soziale Komponente inne. Das Ausbauen und Aufbereiten von Baumaterialien schafft neue lokale Arbeitsplätze. Gebäude umzubauen, anstatt sie durch Neubauten zu ersetzen, trägt dazu bei, dass bezahlbarer Wohnraum erhalten bleibt. Kreislaufwirtschaft ist ein Gemeinschaftswerk, das immer wieder neu ausgehandelt werden muss. Interdisziplinäres Denken und Handeln fördert den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Kreislaufwirtschaft fördert den Ansatz "Teilen statt besitzen”.
Die soziale Komponente der Kreislaufwirtschaft wird im Zirkulärpark direkt erfahrbar. Der zirkulärwirtschaftliche Innovationshub funktioniert sowohl akademisch, als auch praxisorientiert. Es ist ein Ort, an dem durch angewandte Praxis zirkuläres Fachwissen in den Wirtschaftsalltag integriert und an die nächste Generation über konkretes Handeln weitergegeben wird.
- Möglichkeit der Mitfinanzierung (Bereitschaft und Bedingungen)
Die Finanzierung der Phase “Reallabor” soll durch Gelder aus der Regionalentwicklung (Wirtschaftsförderung), Stiftungsprojektbeiträge und Sponsorings sichergestellt werden.
- Wirtschaftlichkeit
Die Implementierung zirkulärer Wertschöpfungsketten in der lokalen Bauwirtschaft stellt ein grosses wirtschaftliches Potenzial dar. Im Frühjahr 2023 gewann unsere Idee des Netzwerk Zirkulär den von der Innosuisse und der ETH ausgeschriebenen CBI-Innovations-Booster, was das Potenzial unseres Projekts unterstreicht. Während dem CBI-Booster Programm wird das Geschäftsmodell im Oktober 2023 im Mobi-Forum-Thun weiterentwickelt. Das wirtschaftliche und ökologische Potenzial des Netzwerk Zirkulär soll im Rahmen des Reallabors auch punkto Wirtschaftlichkeit weiter geprüft und plausibilisiert werden.
Diese Projekteingabe wurde für die Abstimmung angenommen.
Vielen Dank für die Projekteingabe. Beste Grüsse, Team Reallabor-Thun.
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