Dekarbonisierung Berglandwirtschaft
Klimaneutrale Region Oberland-Ost
Über dieses Projekt
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Interessierte Landwirte und Alpgenossenschaften erhalten Unterstützung bei der Dekarbonisierung.
Die Regionen in den Alpen sind überdurchschnittlich vom Klimawandel betroffen. Gleichzeitig sind sie aber auch Mitverursacher und tragen daher eine besondere Verantwortung. Die Region Oberland-Ost bringt beste Voraussetzungen mit, um mit gutem Beispiel voranzugehen. Ein Entwicklungsschwerpunkt der Initiative Klimaneutrale Region Oberland-Ost ist die Landwirtschaft als drittgrößter CO2-Emittent. Mit diversen Tools können die grössten Kohlenstoff (Verlust-)Quellen identifiziert werden. Ein möglichst geschlossener Energiekreislauf ist nicht nur für die Klimaverträglichkeit ein Gewinn, sondern trägt auch massgeblich zur ökonomischen Nachhaltigkeit des Betriebs bei.
Auf dem Pionierbetrieb von Bernhard Fuchs in Talguet in Brienz wurde im Jahr 2023 eine Bilanzierung der THG-Emissionen gerechnet. Die Bilanzierung erlaubt es dem Betriebsleiter zu erkennen, wo er mit seinem Betrieb bezüglich Energieverbrauch sowie Stickstoff- und Treibhausgas-Emissionen steht. Gleichzeitig besteht für den Betriebsleiter die Möglichkeit, die wichtigsten «Hebel» zu erkennen, um den Energieverbrauch und die Emissionen mit konkreten Massnahmen zu reduzieren.
Methodik der Bilanzierung
Die Bilanzierung von Landwirtschaftsbetrieben mit dem AgriClimateChangeTool (ACCT) bietet eine auf landwirtschaftliche Betriebe zugeschnittene Ökobilanz. Es berechnet aus den Betriebsdaten (z.B. Tierhaltung, Kulturen, C-Speicherung, Düngung, Energieverbrauch) eine Energiebilanz, eine Stickstoffbilanz und eine THG-Bilanz. Bei der Energie wird zwischen direktem und indirektem Energieverbrauch unterschieden. Bei den THG-Emissionen wird zwischen dem internen Umfang (Emissionen, die auf dem Hof selber anfallen), dem mittelbaren Umfang (Strombezug) und dem globalen Umfang (THG-Emissionen aus grauer Energie) unterschieden.
Die Bilanzierung in Zahlen:
- Insgesamt betragen die Nettoemissionen rund 357 t CO2eq/Jahr.
- 70% der Emissionen fallen direkt auf dem Betrieb an (Scope 1 und 2). Davon stammen die grössten Emissionen aus der Tierhaltung (221 t CO2eq/Jahr) sowie Emissionen aus den Böden (39 t CO2eq/Jahr).
- 90 t CO2eq/Jahr stammen aus der eingesetzten Energie auf globaler Ebene (Scope 3).
- Rund 30 t CO2eq/Jahr werden in Boden und Gehölz gespeichert (Dauergrünland, Hochstammbäume)
Für mehr Details kann die ganze Studie im Anhang gesichtet werden.
Gerne darfst du Alina mit deinen Anregungen jederzeit kontaktieren.
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